25 Jahre DGfnB e.V.

25 Jahre Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e.V. (DGfnB)
– eine Erfolgsgeschichte wird gefeiert

Ein Vierteljahrhundert gibt es die Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e.V.; ein Grund für die Mitglieder, auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückzublicken, das Jubiläum gemeinsam zu feiern und den Blick weiter nach vorn zu richten.

Bereits der Weg zur Veranstaltung in der Cyriaksburg, vorbei an sehr schönen, restaurierten Häuserfassaden im Stadtzentrum von Erfurt und schließlich durch das umliegende Gelände des heutigen egaparks Erfurt stimmte die Teilnehmer:innen positiv auf den Abend ein. Nach größeren Sanierungen an der Festung (seit 1990) befindet sich in ihren Gebäuden heute unter anderem das Deutsche Gartenbaumuseum des Grünen Berufsstandes.

Zur Jubiläumsveranstaltung begrüßte Präsident Dirc Walter 70 Personen im stimmungsvollen, altehrwürdigen Ambiente des Kanonenhofes der Cyriaksburg und dem schön geschmückten Raum.

Ein sehr ansprechendes Buffet erwartete die Gäste nach einem langen Tag mit Vorträgen, der Mitgliederversammlung und der kurzen Begrüßung; beste Voraussetzung, einen Blick zurück auf die Entwicklung ihres Vereins zu richten, was DGfnB-Präsident Dirc Walter mit seinem Grußwort einleitete.

Er verwies dabei auf die positive Vereinsentwicklung mit anspruchsvollen Inhalten und Aktivitäten, die den Anspruch eines Berufsverbandes rechtfertigen. In weiten Fachkreisen wird die DGfnB heute als kompetente Organisation wahrgenommen, sie wird in nationale wie internationale Kooperationen eingebunden und geschätzt.

Naturnahe Badegewässer mit vollbiologischer Wasserreinigung zu fördern, zu verbreiten und den Weg für hochwertige Naturfreibäder in Deutschland fachlich wie auch politisch zu ebnen, dies hat sich der Verein DGfnB zum Ziel gesetzt. Bei der Vereinsgründung gab es bereits „gewisse“ Erwartungen an den neuen Verein. Sie sind in den vergangenen 25 Jahren alle weit übertroffen worden.

Präsident Dirc Walter begrüßte auch Vertreter:innen verschiedener Vereine, darunter Christian Mankel, den Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB e.V.) sowie Franz Kubacek als Obmann des Verbandes Österreichischer Schwimmteich- und Naturpoolbauer (VÖSN) aus Wien.

Dirc Walter bedankte sich bei den Mitgliedern, Unterstützer:innen und den Gästen des heutigen Abends für ihre zum Teil langjährige und intensive Unterstützung. Viele Herausforderungen, Höhen und Tiefen in der Entwicklung habe man gemeinsam bewältigt und dabei stets den Blick nach vorn gerichtet.

In seinem Grußwort beschrieb Christian Mankel die heute sehr gute Zusammenarbeit der beiden Vereine DGfdB und DGfnB. Bereits seit einigen Jahren haben sie sich nach zuvor eher schwierigen Zeiten angenähert und verfolgen heute ähnliche und gleiche Ziele. Aufbauend auf dem FLL-Regelwerk für Freibäder mit biologischer Wasseraufbereitung kooperieren sie im Arbeitskreis Biologische Wasseraufbereitung, in der Bäderallianz, bei Messeauftritten oder bei internationalen Themen. „Für 80 % aller Menschen in Deutschland sind Wasser und Bäder unverzichtbar“, so Mankel, dies wecke hohe Erwartungen. Er dankte der DGfnB für die hervorragende Zusammenarbeit und wünscht sich deren Fortsetzung für viele weitere Jahre.

Franz Kubacek überbrachte die Glückwünsche der IOB (Internationale Organisation für naturnahe Badegewässer e.V.) sowie des VÖSN (Verband österreichischer Schwimmteich- und Naturpoolbau). Obwohl der Schwimmteichbau ein kleines Berufssegment mit wenigen am Markt Agierenden darstellt, beschrieb er positiv die guten Produktentwicklungen und den aktuell großartigen Trend für den Schwimmteichbau. „Lasst uns möglichst viele Beteiligte auf diesem Weg mitnehmen, unser Wissen intensiv miteinander austauschen und eng kooperieren; so können wir am besten ökonomische Vorteile für alle generieren“, so Kubacek. Für die gute Zusammenarbeit sei er der DGfnB und vielen Fachkolleg:innen und Institutionen sehr dankbar.

Der 1. Vizepräsident der DGfnB, Thomas-Kippels-Ohlhoff, griff das freundliche Grußwort von Christian Mankel auf und dankte ihm insbesondere für sein entschiedenes Engagement, die DGfnB mit in die Bäderallianz aufzunehmen. Franz Kubacek dankte er für seine langjährige kompetente Unterstützung sowie die Verbundenheit der Vereine.

Er verlas das Grußwort von Franz Folghera vom Schwimmteichverband der Schweiz, der insbesondere die Pionierarbeit der DGfnB hervorhob und das Grußwort von Prof. Dr. Andreas Thon von der Hochschule Geisenheim; dort wurde in Kooperation mit der DGfnB 2001 der erste Schwimmteichkongress abgehalten und wird in Form der Geisenheimer Erkenntnistage bis heute fortgeführt. Des Weiteren hörten wir noch das Grußwort der FLL, Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V., in dem man der DGfnB Glückwünsche übermittelte und auf die langjährige gute Zusammenarbeit hinwies.

Guido Manzke war schon am 30.04.1999 als Gründungsmitglied der DGfnB in Kassel dabei. Der zweite und langjährige DGfnB-Präsident skizzierte in seinem Vortrag sehr anschaulich den Werdegang der DGfnB, den er auch im Namen von Franz Griebel vortrug, der leider nicht anwesend sein konnte.

Planer Günter Quentin war 1994 Ideengeber für eine Umgestaltung konventioneller Schwimmteiche. Erste Fließschemata wurden entwickelt und ein erster öffentlicher Schwimmteich mit 800 m², der Freizeitsee Schönhagen, mit noch geringem technischem Aufwand gebaut. Ein erster Umweltpreis für einen Schwimmteich wurde zur Expo 2000 in Hannover verliehen.

Viele der Gründungsmitglieder, die 1999 die DGfnB auf den Weg brachten sind immer noch dabei. Die Vereinsziele haben sich seitdem im Grundsatz nicht verändert, sind allerdings deutlich weiterentwickelt worden.

Gründungspräsident war 1999 der leider schon verstorbene Rainer Grafinger bis 2007, gefolgt von Guido Manzke bis 2013. Danach führte Wendelin Jehle den Verein bis 2022, seitdem hat Dirc Walter das Amt übernommen; auch er gehörte bereits zu den Gründungsmitgliedern.

Die DGfnB hat mittlerweile 223 Mitglieder, davon sind 52 % Schwimmteichbaufirmen, 18 % Betreibende kommunaler Freibäder mit biologischer Wasseraufbereitung, 13 % Hersteller- und Zulieferfirmen, 8 % Sachverständige, 7 % Planungsbüros und 2 % Forschungseinrichtungen.

Als einer der „Fachpioniere“ baute Rainer Grafinger das Naturerlebnisbad Lauenstein mit 4000 m² damals noch ohne Planungssicherheit, abgesicherte hygienische Bedingungen oder Grenzwerte. Diese wurden erst 1998 von der Badewasserkommission des Umweltbundesamtes aufgestellt.

In diesem Zusammenhang schilderte Guido Manzke die wesentlichen fachlichen Fortschritte in der DGfnB. Als Interessengemeinschaft von DGfnB, der FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau), dem Bundesverband öffentlicher Bäder sowie dem BGL (Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau) wurden erste technische nationale Qualitätsstandards als Arbeitsgrundlage entwickelt.
Die ersten Empfehlungen für private Schwimm- und Badeteichanlagen erschienen 2003, 2017 wurden sie als Richtlinien veröffentlicht.
2011 erschienen Richtlinien für Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung (Schwimm -und Badeteiche), die mittlerweile an die DGfdB abgegeben wurden und künftig dort in Zusammenarbeit mit der DGfnB und anderen Fachexpert:innen weiterbearbeitet werden. Hieran orientieren sich ausführende Betriebe, Badbetreiber und Systemanbieter im ganzen Bundesgebiet. So wird gewährleistet, dass Badende in naturnahen Badegewässern eine einwandfreie Wasserqualität vorfinden.

Immerhin gibt es derzeit 270 vollbiologische Freibäder in Deutschland, hier sieht Manzke noch großes Potenzial sowie ca. 500 Hotelanlagen oder Schwimmteiche auf Campingplätzen. Über die Anzahl privater Schwimmteiche lässt sich keine aktuelle Zahl nennen, etwa 300 werden geschätzt pro Jahr neu gebaut.

Zusätzlich hat sich die DGfnB um die Fortbildung von Fachpersonal gekümmert und dessen Qualifizierung deutlich verbessert. Dabei liegen die Tätigkeitsschwerpunkte in der Bearbeitung von Qualitätsnormen, der Schaffung eines Gütesiegels sowie der Erforschung und Unterstützung der Faktoren, die für die Verbreitung von Schwimmteichen Voraussetzung sind.
Neben Forschungsvorhaben, regelmäßigem Informationsaustausch innerhalb der Mitglieder gehören Schulungen dazu. Unter anderem hat die DGfnB mit der DEULA Bayern und der ALW (Akademie Landschaftsbau Weihenstephan) in Freising 2007 die Zertifizierung zum qualifizierten Schwimmteichbauer ins Leben gerufen.

Weiterhin veranstaltet die DGfnB gemeinsam mit der HS Geisenheim seit 2011 die Geisenheimer Erkenntnistage und bietet zusätzlich regelmäßige Betreibertreffen mit Erfahrungsaustausch sowie Zertifizierungslehrgänge für Schwimmbäder mit biologischer Wasseraufbereitung an. Seit 2009 wird die Tätigkeit für Sachverständige unterstützt.

Mit dieser Präsentation hatte Guido Manzke die Zuhörer:innen von der Erfolgsgeschichte der DGfnB überzeugt.

Ein schöner Brauch in der DGfnB ist die Begrüßung neuer Vereinsmitglieder auf der Mitgliederversammlung. Betreiber:innen von Naturfreibädern erhalten dabei auch einen Rettungsring für ihr Schwimmbad. Auch bei der Jubiläumsveranstaltung konnte Präsident Walter ein neues kommunales Mitglied begrüßen und einen Ring übergeben.

Zum Abschluss der offiziellen Feier nahm der Vorstand noch Ehrungen langjährig verdienter Mitglieder vor.

Sichtlich erfreut und bewegt nahmen zunächst die beiden anwesenden früheren DGfnB-Präsidenten Guido Manzke und Wendelin Jehle für besonders herausragende Leistungen während ihrer Präsidentschaft eine goldene Ehrennadel entgegen.

Für die langjährige Mitgliedschaft als Gründungsmitglieder oder über 20 oder mehr Jahre hinweg wurden weitere Firmenvertreter:innen mit einer silbernen Ehrennadel und einer Urkunde geehrt, eine bronzene Nadel nebst Urkunde erhielten Mitglieder, die der DGfnB seit 10 Jahren oder länger angehören.

Dann war der Zeitpunkt gekommen, die Plätze zu wechseln, sich mit Fachkolleg:innen und Bekannten zu treffen und auszutauschen, gemeinsam mit einem guten Getränk auf vergangene Zeiten und auf die Zukunft anzustoßen. Viele unterschiedliche Gruppen fanden so im Wechsel zusammen und es war zu spüren, dass sich die Mitglieder untereinander gut verstehen und gern miteinander feiern.

Den Blick in die Zukunft hat Guido Manzke in seiner Abschlussbemerkung beschrieben: „Im vollen Bad gemeinsam Wellen schlagen“!

In diesem Sinne freut sich die DGfnB auf die weitere Arbeit.

 

Bonn, 24.03.2024

Jürgen Rohrbach

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